Freitag, 18. Januar 2008

Ortsweinkost Halbturn

Nachdem ich schon zuhause bin, kann auch gleich meine Erkenntnisse zu Papier bringen (irgendwie stimmt das nicht , da ich vor dem Laptop sitze ;-)).
Heuer waren wirklich wenig Winzer vertreten. Einige ausgefallen wegen Krankheit, die anderen auf der grünen Woche und der Rest wer weiß wo??
Vorsitzender und Moderator war der Bezirksreferent der LWK in Neusiedl. Seine Bewertungen sind natürlich ein wenig beeinträchtigt, da er nicht uneingeschränkt offen gegenüber den Winzern sein kann. Für mich ist mein letzter Satz zwar ein Widerspruch in sich, aber so soll´s sein!!

Genug gelabbert, jetzt geht´s zu den Weinen (meine VKN, erste Punktezahl von mir/zweite von Referent), alle Weine sind Jahrgang 2007 und wurden blind verkostet:

1. WR Etl
reifer Apfel, wenig Säure (12/17)

2. WR Grösz
frisch, Banane und Äpfel, gute Säurestruktur (14,5/17,5)

3. WR Tischler
noch staubig, leichte Mottenkugeln, Gerbstoff (11/15)

4. WR Unger
reifer Apfel, Heu, mit mehr Luft Zitrustöne (13/17,5)

5. WR Tischler
nicht ganz sauber, Gerbstoff (10,5/18)

6. CH Tischler
sauber, aber wenig intensiv (13/17,5)

7. CH Etl
intensiver als 6, Banane, Eiszuckerltouch, strukturiert (13/17)

8. CH Grösz
leicht flüchtig, nussig, Anis, Säurestruktur (10,5/18)

9. CH Unger 
nussig, strukturiert (13,5/18)

alle Weine bisher waren ein wenig zu kalt und deshalb konnten sie sicher nicht ihr Ganzes Aromaspektrum zeigen!!

10. PB Unger
nussig, brotig, gute Säure und Extrakt (13/18)

11. SB Stadler
unsauber, sortenuntypisch, könnte ein schwacher Traminer sein (Ex/16,5)

12. Rosé Unger
Erdbeere, Säurestruktur (12/16)

13. ZW Tischler
farbtief Purpur, leicht Sauerkraut, flüchtig, Oxi (Ex/16,5)

14. ZW Grösz
Kirschfrucht, schlank, Säurestruktur (13/18,5)

15. ZW Pitzer Gerhard
farbtief, Brombeere, reife dunkle Kirsche, weich (13,5/17)

16. ZW Unger
Brombeere, dunkle Kirschfrucht, Holz am Gaumen (13/18,5)

17. ZW Stadler
flüchtig, Oxi, Brombeermarmelade, Überreife (Ex/17)

18. ZW Tischler
Kirsche, typisch, gute Säurestruktur (14/16,5)

19. PN Tischler
fahl, kein Glanz, wenig Säure, Rest?? (11/17,5)

20. SL Tischler
gute Frucht in der Nase (13/17,5)

21. SL Grösz
wenig intensive Frucht, schlank (12/17,5)

22. SL Tischler
Oxi!!! (Ex/18)

23. SL Etl
wenig Nase, Säure (12/17)

24. BF Tischler
Oxi!!! (Ex/Ex)

25. BF Tischler
neutral, leichte Weichselfrucht, Holz am Gaumen, mit Luft kommt das Holz immer stärker (12,5/17)

26. BF Lunzer
neutral, leichter BSA Ton, Säurestruktur (11,5/16)

27. BF Tischler
farbtief, sortentypisch, schlank mit guter Säurestruktur (13/18)

28. ME Unger
farbtief, fruchtig, weich, strukturiert, ganz leichter BSA Touch (14/18,5)

29. ME Pitzer G.
farbtief, überreifer Touch, Johannisbeerblüte, Tannin, derb (13/17)

30. ME Lunzer
fruchtig, Tannin, Säurestruktur (12,5/17)

31. ME Etl
überreif, weich, alkoholisch, trockenes Tannin (13/17,5)

32. SY Pitzer
Holz!! und Frucht, weiches Tannin, gute Länge (15/18)

33. SY Stadler
luftig, Tannin, Alk (11,5/18)

34. CF Stadler 
luftig, weich, mittlerer Abgang (12/17)
 
Punktebewertungen sind eigentlich nicht meine Sache, da sie die Weine auf eine Zahl reduzieren und nicht wie bei einer Beschreibung die ganzen Eindrücke wiedergeben. Sie waren aber notwendig um einen gewissen Vergleich mit den anderen Verkostern zu schaffen.

Aber zum Glück sind Bewertungen immer subjektive Momentaufnahmen und jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden. 
Es gibt sogar wissenschaftliche Studien zum Thema "Wert einer Weinbeschreibung mit Bewertung". Ergebnis: ein Großteil der Verkoster konnte nach einer Woche die Weine ihren eigenen!! Weinbeschreibungen nicht mehr zuordnen. 
Und doch gibt es jedes Jahr einen Ansturm auf die bestbewerteten  Siegerweine von allen möglichen Fachjournalen. Die Meinung anderer zählt halt doch um einiges mehr als die eigene, oder???

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